MPCNC Primo Anleitung Teil 3: Montage der Schlitten
In diesem Teil der Anleitung für den Bau der MPCNC Primo geht es um die Montage der 4 Schlitten für die x- und y-Achse. Alle benötigten Teile für den gesamten Zusammenbau der MPCNC Primo kannst du der Einkaufsliste entnehmen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einsetzen der Lager in die gedruckten Schlitten
Es werden insgesamt 4 Schlitten montiert. Von den 4 Schlitten sind jeweils zwei identisch, und die anderen zwei zugehörige gespiegelte Schlitten. Somit sind die Montageschritte für jeden Schlitten gleich. Nachfolgend wird immer nur die Montage von einem Schlitten beschrieben. Die Schritte müssen dann bei allen anderen Schlitten wiederholt werden.
Für das Einsetzen der Lager benötigt man pro Schlitten:
- Ein gedruckter Schlitten
- 5 Stück Kugellager 608RS
- 5 Stück M8x40 Schrauben
- 5 Stück M8 Muttern
Folgende Werkzeuge werden benötigt:
- Maulschlüssel für M8-Schraube
- Innensechskant Nuss* für M8-Mutter
Zunächst werden die 5 Lager mit den Schrauben und Muttern an den entsprechenden Positionen eingefädelt. Die nachfolgenden beiden Bilder zeigen genau die Position der Lager und Schrauben. Die in Ansicht 2 rot markierten Schrauben noch nicht anziehen – es handelt sich um Spannschrauben, mit denen die richtige Fixierung auf dem Rohr eingestellt wird. Die restlichen Schrauben können bereits angezogen werden. Durch das Anziehen soll der Innenring des Lagers fixiert werden. Dazu reicht es aus, die Schrauben nur leicht und mit Gefühl anzuziehen.
2. Einstellen der Spannschrauben
Die im vorhergehenden Schritt noch nicht angezogenen Spannschrauben werden jetzt richtig eingestellt. Dazu wird ein Rohr wie im nachfolgenden Foto dargestellt eingefädelt. Anschließend können die zwei Spannschrauben vorsichtig angezogen werden. Die Schrauben müssen nun so angezogen werden, dass die folgenden Punkte gegeben sind:
- Alle 5 Lager bewegen sich wenn der Schlitten auf dem Rohr bewegt wird.
- Das Rohr muss festsitzen und darf kein Spiel haben.
- Wenn das Rohr ca. 45° angewinkelt wird, sollte ein leichter Widerstand bei der Bewegung des Schlittens vorhanden sein. Der Schlitten darf nicht stehen bleiben und sollte nicht ungebremst rollen können.
3. Montage der Schlittenklammern
Im nächsten Schritt beim Bau der MPCNC-Schlitten wird die gedruckte Schlittenklammer angeschraubt. Dazu wird folgendes benötigt:
- Eine M5x30 Schraube
- Eine M5 Mutter
- Eine 3D gedruckte Klammer
Als Werkzeug wird nur der Kreuzschlitz-Schraubendreher benötigt. Eventuell muss die Mutter wieder mit Loctite* eingeklebt werden, wenn sie sich mit-dreht und nicht durch die gedruckte Geometrie fixiert ist. Die Schraube allerdings nur ganz leicht anziehen. Es sollte noch genug Luft vorhanden sein um später das Rohr durchschieben zu können.
4. Zahnriemen und Umlenkrollen montieren
Nun wird der Zahnriemen und die Umlenkrollen am Schlitten montiert. Dazu sollte der Zahnriemen jetzt entsprechend zugeschnitten werden. Im Kalkulator von V1Engineering können die genauen Zahnriemenlängen bestimmt werden. Für die Montage werden die folgenden Teile benötigt:
- 2 Stück M5x30 Schrauben
- 2 Stück M5 Muttern
- 2 Stück Umlenkrollen
- Ein zugeschnittener Zahnriemen
Im nachfolgenden Bild ist dargestellt, wie der Zahnriemen eingefädelt werden muss. Zunächst den Zahnriemen einfädeln, und anschließend die Umlenkrollen mittels Schraubenzieher anziehen.
Wichtig: Es ist darauf zu achten, dass pro Achse die Schiebeschlitten nicht identisch sondern gespiegelt sind. Entsprechend müssen die beiden Zahnriemen für die x-Achse auch in den gespiegelten und den normalen Schlitten eingefädelt werden. Es empfiehlt sich am Schlitten die jeweilige Achse zu Beschriften. So kann später eine falsche Montage der Schlitten vermieden werden.
5. Motormontage am Schlitten
Der letzte Schritt beim Zusammenbau des Schlittens ist das Anbringen des Motors. Dazu wird benötigt:
- 4 Stück M3x10mm Schrauben
- Ein Nema17 Schrittmotor
- Ein GT2 Zahnriemenrad
Zuerst das Zahnriemenrad auf die Motorwelle schieben, allerdings noch nicht die Schraubenfixierung anziehen. Im nächsten Schritt kann nun der Motor an den Schlitten mittels der 4 M3 Schrauben befestigt werden. Zuletzt muss die axiale Position des Zahnrades auf der Wellenachse eingestellt, und die Madenschrauben des Zahnrades angezogen werden. Dazu sollten die Umlenkrollen und das Zahnrad in einer Ebene liegen. Nur dann kann der Riemen gut geführt werden.
Fertig ist der Schlitten und du hast einen weiteren Teil der Anleitung für die MPCNC Primo erfolgreich abgeschlossen! Glückwunsch! Weiter geht es im nächsten Schritt mit dem Ausrichten und der Montage des Grundgestells.
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Weitere Artikel über die MPCNC findest du hier:
- MPCNC Primo Einkaufsliste
- Vorteile MPCNC: Die 6 Gründe für diese CNC-Fräse
- MPCNC (Primo) selber bauen Teil 1: Teile drucken
- MPCNC Primo Bauanleitung Teil 2: Montage der Füße
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6 Comments
Hi
Ich spiele schon einige Zeit mit dem Gedanken, mir so eine Fräse selber zu bauen. Nur weiss ich nicht, ob ich mir das zutrauen kann. Ich hab Deinen Blog mit Intresse durchgelesen.
Top, weiter so!
Gruss Martin
Hallo Martin,
danke für deine Nachricht. Es freut mich zu hören, dass du dir auch eine Fräse bauen möchtest. Ich denke das bekommst du hin! Vielleicht helfen dir meine Anleitungen. Und bei Fragen kannst du dich gerne melden. Viel Spaß beim Bauen wünsche ich schon Mal 🙂
Wieder mal super Anleitung, freue mich auf die nächsten Teile
Hallo Bastler,
freut mich wenn es verständlich ist. Viel Spaß beim Basteln. Ich hoffe bis Ende der Woche kommt der nächste Teil. Gebaut ist auf jeden Fall schon weiter!
Viele Grüße!
Dem Konstrukteur ist nix zu schwer!
Schön detailliert und sehr ausfühlich beschrieben. Ich freue mich auch schon auf den nächsten Beitrag.
Da Du 10 mm Riemen verbaust, nehme ich an, dass es sich um diese Burly-Update-Variante handelt?
Weißt Du wo der Unterschied zwischen „2GT“ und „GT2“ liegt ist? …ja angeblich nicht das gleiche.
Vielen Dank für die tolle Arbeit!👍
Hallo ambitionierter Hobbyamateur 🙂
ja, ich baue das Update der Burly-Variante: die Primo-Version. Diese Variante verspricht laut Ryan mehr Steifigkeit und folglich eine höhere Genauigkeit und schnellere Bearbeitungszeit. Ich glaube die Burly-Variante hatte 6mm Breite.
Bezüglich deiner Frage der Bezeichnung zwischen „2GT“ und „GT2“ scheint es echt einen gewissen Diskussionsbedarf zu geben. Ich verweise mal auf das Reprap-Forum, da wurde die Problematik schon detailliert diskutiert. Vielleicht hilft dir das weiter.
Viele Grüße!